
Quelle: WonderMaker
Der WonderMaker ZR und ZR Ultra sind Multi-Filament-Drucker: Der ZR ermöglicht Vierfarbendruck mit Materialwechsel, der Ultra mit vier Druckköpfen abfallfreien Multimaterialdruck. Beide bieten hohe Geschwindigkeit, große Bauvolumen und vielfältige Materialkompatibilität zu Preisen ab 399 Dollar.
Der neue ZR und ZR Ultra ist nun der nächste Multi Filament Drucker. Beim Basismodell ZR wird ein einzelner Extruder verwendet, der bis zu vier Filamente abwechselnd verarbeitet, was Materialwechsel mit Purge und damit verbundenem Materialverlust erfordert, ist also ein klassischer Multi Color Drucker. Der ZR Ultra hingegen verfügt über einen Werkzeugwechsler mit vier unabhängigen Druckköpfen, wodurch Materialabfall vermieden wird und dieser ein echter Multi Material Drucker ist. Hier ist ein Video zu Werkzeugwechsel von ZR Ultra.
In puncto Druckgeschwindigkeit erreicht der WonderMaker ZR Bewegungen von bis zu 600 mm/s und Beschleunigungen von bis zu 20.000 mm/s². Das Hochleistungs-Hotend ermöglicht einen maximalen Durchsatz von bis zu 32 mm³/s, was schnelles Drucken großer Objekte erlaubt, ohne dass der Materialfluss zum limitierenden Faktor wird.
Dank des Hochtemperatur-Hotends, das auf bis zu 300 °C aufgeheizt werden kann, und eines beheizten Druckbetts, das Temperaturen bis 100 °C erreicht, ist der Drucker mit einer Vielzahl von Filamenten kompatibel. Neben gängigen Materialien wie PLA, PETG, ABS oder TPU können auch anspruchsvollere Kunststoffe wie ASA, Nylon oder Polycarbonat gedruckt werden, die höhere Düsen- und Betttemperaturen erfordern.
Der ZR Ultra-Variante bietet ein Bauvolumen von etwa 300 × 240 × 290 mm, während das Basismodell, der ZR, in X- und Y-Richtung ca. 300 mm erreicht und in Z etwa 290 mm bietet. Somit eignet sich die Maschine für größere Modelle und Prototypen.
Die Steuerung erfolgt über die Klipper-Firmware, inklusive Funktionen wie Input Shaping, um Vibrationen bei schnellen Drucken zu reduzieren. Als Slicer-Software wird eine angepasste Version von Orca Slicer namens „Wonderprint“ zur Verfügung stehen. Zudem bietet der Drucker eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche, die eine einfache Steuerung ermöglicht, auf dem Touchscreen auf der Vorderseite.
Weitere Ausstattungsmerkmale des WonderMaker ZR sind eine automatische Bettnivellierung, ein Filament-Erkennungssensor sowie eine Resume-Funktion bei Stromausfällen, um den Druck nach einem unerwarteten Abschalten fortzusetzen. Für anspruchsvollere Materialien ist optional ein geschlossenes Gehäuse erhältlich, das die Temperatur um den Druck herum stabil hält.
Insgesamt zielt der WonderMaker ZR auf hohe Geschwindigkeit, Multi-Material-Fähigkeit und Bedienkomfort ab Eigenschaften, die ihn auf dem Papier sehr interessant machen.
Ab dem 2. April um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit startet die Kickstarter-Kampagne für den WonderMaker ein modularer 4-in-1-Toolhead-Wechsler, der gezielt auf die wachsende Nachfrage nach flexiblen Multimaterial-Drucklösungen abzielt. Das Projekt sorgt bereits im Vorfeld für Diskussionen, vor allem wegen seiner Preispolitik und des Open-Source-Ansatzes.
Der Einstiegspreis während der Kickstarter Phase liegt bei 549 US-Dollar ein bewusst aggressiv kalkulierter Wert, um Early-Bird-Unterstützer zu gewinnen. Experten rechnen jedoch damit, dass der Preis nach der Kampagne deutlich steigen wird. Schätzungen deuten auf eine spätere Markteinführung für rund 1.000 US-Dollar hin, was den WonderMaker in direkte Konkurrenz zu etablierten Closed-Source-Systemen wie denen von Prusa oder Bambu Lab bringen würde. Kritiker:innen hinterfragen, ob ein vollständig offen konzipiertes System in diesem Preissegment langfristig bestehen kann, zumal die Herstellungskosten für modulare Komponenten oft höher liegen als bei Massenware.
Die Auslieferung der Drucker ist für August 2025 geplant. Die ZR Serie kombiniert laut Herstellerangaben industrielle Präzision mit kompaktem Design wobei technische Details noch weitgehend unter Verschluss bleiben.
Das Projekt trifft auf einen hart umkämpften Markt. Einerseits boomen Open-Source-Lösungen in der Community, andererseits drängen immer mehr Hersteller mit proprietären Multimaterial-Systemen in die Nische. Kunden stehen vor der Wahl: günstige, aber oft limitierte Closed-Source-Optionen oder teurere, dafür anpassbare Open-Source-Alternativen. Der WonderMaker versucht, hier eine Brücke zu schlagen doch die geplante Preiserhöhung nach Kickstarter könnte diese Balance gefährden.